, Cinémathèque Leipzig

Agora – from Democracy to the Market

Yorgos Avgeropoulos, Griechenland 2014, Dok, 90 min, OmU

Die Finanzkrise hat Griechenland fest im Griff und ist aus den Nachrichtenmeldungen nicht wegzubekommen. Die Situation verschärft sich zunehmend. Kinder müssen in der Schule mit Essen versorgt werden, da die Eltern sie von den wegbrechenden Einkommen nicht mit dem Notwendigen versorgen können, ein 77-jähriger erschießt sich angesichts seiner beschämenden Armut. Arbeitslose werden bei der Suche nach Einkommensmöglichkeiten begleitet und ein Wohnungsloser schildert seine Erlebnisse in den nächtlichen Straßen. EU-Politiker*innen fordern Sparmaßnahmen, die die Krise noch verschärfen und seit Jahren keine Verbesserung der Situation bringen. Von den zahlreichen Rettungspaketen profitieren vor allem die Banken selbst.

Der Film geht den Anfängen nach und zeigt in ganz persönlichen Geschichten das Ausmaß der Katastrophen für Familien, Arbeitslose, Rentner*innen, Wohnungslose und Geflüchtete. Ein nach wie vor aktuelles filmisches Dokument, auch wenn Yannis Varoufakis am Ende der Dreharbeiten gerade erst griechischer Finanzminister wurde. Grundlegende Änderungen hat es in der Zwischenzeit nicht gegeben. Proteste und politische Aktivitäten haben eine Vielzahl von Menschen auf den Syntagma-Platz in Athen gebracht. Doch was bedeutet das für den Versuch der Freiheit, wenn die Allmacht von Banken und Politiker*innen unüberwindbar scheint? 

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