, Cinémathèque Leipzig
Everyday Rebellion
Arash T. Riahi, Arman T. Riahi, Österreich/Schweiz 2014, Dok, 115 min, OmU
Nicht nur in autokratischen Staaten wird der Widerstand gegen Machtmissbrauch und Unterdrückung immer lauter, auch in der „freien westlichen Welt“ wächst der Protest gegen Missstände und Ungerechtigkeit. Der Dokumentarfilm der Brüder Arash und Arman Riahi begibt sich auf die Suche nach Gemeinsamkeiten des zivilen Ungehorsams und portraitiert gewaltlose Bewegungen weltweit, etwa Occupy Wallstreet, die spanischen Indignados, den Arabischen Frühling oder die ukrainische Femen-Gruppe. Dabei beleuchten die Regisseure nicht nur die Ideale der jeweiligen Bewegungen, sondern suchen nach Schnittpunkten der Rebellion. Auf den ersten Blick scheinen sich die kreativen, betont gewaltfreien Taktiken tatsächlich zu ähneln. Aus der heutigen Perspektive zeigt der Blick auf die Jahre 2011 und 2012 aber vor allem, dass die damals so kraftvoll scheinenden Bewegungen schnell wieder von der Bildfläche verschwanden, ohne ihre Ziele zu erreichen. Ob fehlendes Medieninteresse mit der Auflösung der Initiativen einher ging, wissen wir nicht. Fraglich ist, inwieweit gewaltlose Proteste geeignet sind, nachhaltige soziale Veränderungen herbeizuführen.