, Cinémathèque Leipzig

Annelie - Ein Hartz IV Film

Antej Farac, Schweiz 2013, mit Georg Friedrich, Günther Reupert-Hasselmeier, Franz Rudolf, 111 min, dt. OF

Einst war das ANNELIE ein gut besuchtes Hotel in München. Als die Gäste ausblieben, wurde sie von der Stadt als provisorische Unterkunft für Obdachlose und Sozialfälle angemietet. Über zehn Jahre hinweg richtete sich dort eine bunt gemischte Gruppe von Junkies, Alkoholiker*innen, Prostituierten, Kleinkriminellen und anderen von den Behörden als „unvermittelbar“ angesehenen Wohnungslosen in erzwungener Zweckgemeinschaft ein. Nach dem Verkauf an private Investoren wird das Haus im Jahr 2012 abgerissen.

Die fiktive Dokumentation zeigt die Bewohner*innen in einer Art Versuchsanordnung, in der sie ihr Zusammenleben organisieren. Einer von Ihnen ist Max, ein ehemaliger Kinderstar, der als Junkie sein Talent nur noch zum Schnorren einsetzt. Ein anderer, den alle nur “Schwede” nennen, bildet mit seinem schlechtgehenden Kiosk das soziale Zentrum des ANNELIE-Universums. Doch dann stellt die Sache mit der Leiche alles auf den Kopf. Die Nachricht von der drohenden Schließung versetzt die Bewohner in einen Ausnahmezustand. Mit der Entschlossenheit jener, die nichts mehr zu verlieren haben, entführen sie eine bekannte Band…

Regisseur Antej Farac lässt die Figuren überwiegend von den echten ehemaligen Bewohner*innen und weiteren Münchner Obdachlosen spielen und erzählt eine wahre Geschichte über einen realen Ort, an dem 2012 das Unglaubliche geschieht: Das Ende der Realität wie wir sie kennen.

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