, Cinémathèque Leipzig

(K)ein besonderes Bedürfnis

(The Special Need)

Carlo Zarotti, BRD/Italien 2013, Dok, 84 min, OmU

Teilhabe am Leben ist ein Grundrecht aller Menschen und schließt auch das Recht auf selbstbestimmte Sexualität und damit die Realisierung der Bedürfnisse nach Nähe, Zärtlichkeit, Liebe, Sex und gelebter Partnerschaft ein - unabhängig von geistiger bzw. körperlicher Benachteiligung.

Der Dokumentarfilm „(K)ein besonderes Bedürfnis“ geht der Frage nach, ob Sex ein lebbarer Bestandteil der Inklusion ist. Der 29jährige Enea ist Autist*in, lebt in einem Heim und möchte endlich einmal Sex mit einer Frau haben. Seine besten Freund*innen Carlos und Alex begeben sich mit ihm auf eine abenteuerliche Reise durch halb Europa, um ihm seinen Traum zu erfüllen. Was als Expedition startet, an deren Ende der Abschied von Eneas „Jungfräulichkeit“ stehen sollte, entwickelt sich zu einer Reise in seine intimste Gefühlswelt und bringt die drei Freunde dazu, ihre (zunächst einseitigen und homophoben) Ansichten von Liebe, Freundschaft und Freiheit zu überdenken.

Der Film thematisiert vordergründig die sexuelle Assistenz als eine Möglichkeit, Nähe, Zärtlichkeit und Sex zu erleben, am Ende jedoch bleibt der Wunsch nach selbstbestimmter und gelebter Sexualität in einer Liebesbeziehung.

Im Anschluss gegen 21 Uhr Podiumsdiskussion mit Stephanie Klee (diplomierte Sozialarbeiter*in, Verwaltungswirt*in und Sexarbeiter*in mit dem Schwerpunkt Sexualassistenz) und Christian Bayerlein (Er hat Spinale Muskelatrophie, ist Informatiker*in und mit sich und seinem Körper im Reinen. Sexualität ist für ihn ein wichtiges Thema, er genießt Körperlichkeit sehr und ist offen für schöne Begegnungen. Seit 2014 betreibt er u.a. das Blog „kissability.de“ rund um das Thema Handicap und Sexualität).

Moderation: Peter Thürer, Sozialarbeiter*in und Sexualpädagog*in der AIDS-Hilfe Leipzig e.V.

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