, Cinémathèque Leipzig

Schönheit

Carolin Schmitz, BRD 2011, Dok, 85 min, deutsche OF

Was ist Schönheit? Bei der Annäherung an eine Antwort auf die Frage kommen sowohl Menschen, die ihre Schönheit optimieren wollen, als auch Schönheitschirurg*innen zu Wort, deren tägliches Brot es ist, Menschen ihrem Wunschaussehen ein Stück näher zu bringen.
Die Regisseur*in Carolin Schmitz lässt das Gesagte unkommentiert. Sie zeigt stattdessen die Interviewten* im Spannungsfeld zwischen individueller Selbstbestimmung und dem Einfluss der gesellschaftlichen Schönheitsnormen auf die Wahrnehmung des eigenen Körperbildes.
Definiert man Schönheit laut dem literarischen Werk „Aesthetica“ von Alexander Gottlieb Baumgarten, so ist Schönheit keine Eigenschaft von Gegenständen, sondern ein Urteil des Verstandes. Was sagt diese Definition aus dem 18. Jahrhundert über unseren Verstand, wenn man sie auf unser heutiges Schönheitsideal anwendet? Ist unser Verstand in der Lage, Schönheit in allen Menschen zu erkennen? Können wir noch in Würde altern, oder hat das alternde Gesicht in erster Linie das Problem eines Hautüberschusses, welches zur Faltenbildung führt?
Wer schön sein will, muss leiden, nur auf welcher Ebene das Leiden stattfindet, liegt dann wohl doch im Auge der Betrachter*in.

Vorsicht: Der Film zeigt z.T. drastische Bilder von Operationen. Bitte schätzt Euch selbst realistisch ein und geht achtsam mit Euch um.

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